Mf3-5

2014
MODERNISIERUNG UND DACHGESCHOSSAUSBAU EINES DEKMALGESCHÜTZTEN GEBÄUDES ZU EINEM WOHNHAUS MIT WOHNGRUPPEN FÜR GEISTIG UND MEHRFACH EINGESCHRÄNKTE MENSCHEN

Das Gebäude wurde durch einen Träger der Behindertenhilfe bewusst erworben, um durch Eigenentwicklung dem gesellschaftlich präferierten Ansatz des „inklusiven“ Lebensraumes für Wohnbereiche behinderter Menschen gerecht zu werden. Dies geschah zu einer Zeit, in der die rasante Mietentwicklung in Berlin gerade begann – war dadurch eine strategisch richtige Entscheidung, da der Wohnungsbedarf behinderter Menschen, refinanziert aus den gesetzlich zugestandenen Grundsicherungsleistungen, zunehmend durch zu hohe Mieten nicht mehr am Markt realisierbar ist.

Das Gebäude ist Bestandteil der ehemaligen Wohnanlage der Reichspost, einem denkmalgeschützten städtebaulich klar konturierten Wohnhausensemble, geplant und errichtet durch Fritz Nissle 1930-31. Die leerstehenden Wohnungen wurden für insgesamt vier Wohngemeinschaften barrierefrei umgebaut, unterstützt durch einen Aufzugseinbau. Das komplette Dachgeschoss erhielt fünf Kleinwohnungen mit Betreuungsangebot für selbstständigere Menschen. Der im Erdgeschoss angeordnete Gemeinschaftsbereich ist durch seine Namensgebung „Kiezladen“ Programm seit Projektbeginn und wird auch so genutzt. Die noch im Haus wohnenden Familien verblieben gern.